Junge Union im Kreis Ravensburg fordert in der Debatte um das neue CDU-Grundsatzprogramm echte Erneuerung.

Am Mittwoch, 13. Juni 2018, besucht die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer auf Ihrer Zuhör-Tour den Bezirksverband Württemberg-Hohenzollern. Die Junge Union im Kreis Ravensburg hat aus diesem Grund ein Positionspapier erstellt. „Die Gefahr ist zu groß, dass es sich bei dieser Debatte um ein beschwichtigendes Ablenkungsmanöver des Konrad-Adenauer-Hauses handelt. Doch es benötigt echte Substanzänderungen und wirkliche Basisbeteiligung, um das Image als Kanzlerwahlverein abwerfen zu können und unser inhaltliches Profil wieder zu schärfen“, erklärt Timo Baljer, stellvertretender JU-Kreisvorsitzender.

Die JU Ravensburg hebt dabei insbesondere eine Erneuerung des christlichen Wertefundaments, das bewusstere Eintreten für die soziale Marktwirtschaft, eine Stärkung des Rechtsstaates und Integration durch Leitkultur hervor. Neben diesen klassischen CDU-Themen werden auch neue Impulse gesetzt: „Wir müssen uns intensiver mit dem Bewahren einer lebenswerten Umwelt und der Förderung umweltfreundlicher Projekte auseinandersetzen“, stellt Kreisvorsitzender Matthäus Bürkle klar. „Ideologisch eingetrübten Initiativen, wie einem Dieselfahrverbot, müssen wir allerdings weiterhin Absagen erteilen.“

Europa nimmt für die JU Ravensburg einen ungebrochen hohen Stellenwert ein. Zwar lehnt sie in ihrem Positionspapier die Vergemeinschaftung von Schulden und die Aufnahme neuer Mitglieder ab, der Ausbau der deutsch-französischen Freundschaft sowie eine Ausweitung der Kooperation im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik werden hingegen ausdrücklich gefordert. Partnerschaft auf Augenhöhe mit den USA, der mittelfristige Abschluss eines Freihandelsabkommens mit selbigen, das Erreichen des NATO-Zwei-Prozentziels und eine bewusste Freundschaft zu Israel sind weitere Punkte des JU-Vorstoßes.

Einen umfassenden Rechtsruck der Union wolle man jedoch nicht erreichen, betont Marc Schroedter, ebenfalls stellvertretender Kreisvorsitzender. „Der Volksparteicharakter der CDU muss erhalten bleiben, weswegen auch der liberale und der soziale Flügel nicht ignoriert werden dürfen. Nur eine breite bürgerliche Organisation kann sich dem zunehmenden Populismus effektiv in den Weg stellen“. Mit ihren Vorschlägen wolle die Junge Union Ravensburg genau diesen Weg einschlagen, so sein Amtskollege Daniel Brennenstuhl: „Nichts desto trotz ist der Konservatismus Markenkern der CDU und muss als solcher auch wieder klar erkennbar sein. Wir werden die weitere Entwicklung der Debatte darum kritisch, aber konstruktiv verfolgen.“ Den ersten Schritt hat die Junge Union nun getan.

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